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Hardys Schlaganfall – Besuch im Pflegeheim, Donnerstag, 26.02.2015

Posted by Frank on 26. Februar 2015 in Familie, Hardy, Leben, Privat |

Heute Nachmittag nach Arbeitsschluß habe ich Hardy dann das erste Mal seit seiner Rückkehr ins Clara-Pfänder-Haus besucht, trotz meiner Erkältung!

Zunächst habe ich mich im Schwesternzimmer über seinen Zustand informiert, es gäbe leichte Verbesserungen hörte ich. Er erkennt bestimmte Personen und reagiert auch. Das zu Hören ist alles irgendwie tröstend, leider wird es jedoch nie wieder einen Zustand wie vor dem Schlaganfall geben. Ich wünschte, er hätte diesen Schlaganfall nicht überstanden, nun ist er wirklich völlig hilflos. Aber er ist bei den Pflegenden in guten Händen, das spüre ich. Man tut Alles um einem so armen Menschen in solch einer schweren und erbarmungswürdigen Lage zu helfen und ihm seine Würde zu belassen. Das ist tröstend.

Habe auch das bereitliegende Formular zur Beantragung der höheren Pflegestufe, um das mich Schwester Mechthild bat, unterschrieben.

Hardy lag dann in seinem Bett, in seinem Zimmer, er schaute in das laufende Fernsehprogramm, ob er verstand was da vor sich ging, ich weiß es nicht. Jedenfalls hat er mich sofort erkannt und ich vermeinte ein Lächeln und den Versuch mit mir zu kommunzieren bemerkt zu haben. Habe ihm dann die rechte Hand gegeben, sein Händedruck war jedoch schwach – und hilflos. Habe ihm erklärt das ich stark erkältet sei, ob er es verstand, ich weiß es nicht. Jedenfalls hat er jede meiner Bewegungen aufmerksam mit den Augen verfolgt. Habe die auf seinem Regal liegende Post an ihn an mich genommen und überlegt, ob ich ihm aus einem der Briefe seiner treuen Freunde vorlesen soll. Habe die Idee jedoch gleich wieder verworfen, würde er denn noch verstehen was ich ihm da vorlas und hätte es noch eine Bedeutung für ihn?

Ich bin ca. 40 Minuten bei ihm geblieben, dann noch einmal ins Schwesternzimmer gegangen und habe das Formular abgegeben und dort von den Vorgängen im Krankenhaus berichtet.

Dann habe ich mich noch einmal von ihm verabschiedet und ihm gesagt in den nächsten Tagen wiederzukommen. Ich sah das seine Augen feucht waren, das war das erste Mal das ich dies bei meinem Vater sah. Ich sah dies nicht bei einem anderen traurigen Ereignis, wie z.B.  dem Tod seiner geliebten Marianne, meiner Mutter. Er war immer tapfer und positiv denkend, andere aufbauend, Trost und Hoffnung spendend. Ihn nun so zu sehen, ist wirklich ein Bild des Jammers.

Dann drehte er den Kopf in Richtung Fenster und ich verließ den Raum. Die Situation war dann auch für mich zu herzzerreißend.

Sicher werde ich einige Tage brauchen, um einen erneuten Besuch wie diesen zu verkraften.

Und jetzt höre ich auch für heute auf zu resümieren, besser ist das!

 

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