0

Hardy nach Schlaganfall im Paderborner Vincenz Krankenhaus: Mittwoch, 11.02.2015

Posted by Frank on 11. Februar 2015 in Familie, Hardy, Leben, Privat |

Nächster Teil des Dramas! Erneut gegen 16:30 Uhr vor Ort auf der „Stroke Unit“ des Vincenz Krankenhauses.

Routine: Anmeldung an der Personenschleuse des „Stroke Unit“, Einlass nach Nennung des Namens des Patienten den man besuchen möchte. Wieder kein Personal außer Reinigungkräften zu sehen, auch nicht in den beiden Glaskästen. Wieder Stimmen aus den Personalräumen, Pausenzeit für alle gleichzeitig auf einer Intensivstation? Also direkt in das Zimmer meines Vaters. Ein weiterer Patient liegt heute in einem Pflegebett neben ihm. Hardy schläft in Sitzposition. Ich nenne leise seinen Namen, keine Reaktion, er hat den Rufknopf  für das Personal um die rechte Hand. Ich beschließe ihn nicht zu wecken und ihm dabei möglicherweise zu schaden. Verlasse das Zimmer. Auf dem sonst leeren Gang, tritt plötzlich und unvermutet der Arzt vom Montag. Er hält einen Ordner in der Hand  und ist wohl im Begriff die Abteilung zu verlassen. Er sieht mich, stutzt ein wenig, „sind Sie nicht ein Angehöriger von Herrn Ebert?“.

Meine Chance auf eine Audienz scheint gekommen!

Der Arzt, der sich mir nicht namentlich vorstellte und auch kein Namensschild trug, beschrieb mir den Zustand meines Vaters wie folgt:

Der Infarkt (also der Schlaganfall) hat zu einer Lähmung der linken Körperhälfte geführt. Man könne jedoch bei einem etwa zwanzigjährigen Patienten davon ausgehen, das nach einer ca. dreijährigen Reha ein befriedigender Gesamtzustand für den Patieten erreichbar sei. Bei einem Menschen in der Mitte der 80er Jahre sei das jedoch etwas ganz Anderes!

Es gäbe aber noch ein weiteres Problem: durch die halbseitige Lähmung sei auch der Schluckmechanismus in Mitleidenschaft gezogen, Versuche meinen Vater zu füttern seien bisher fehlgeschlagen! Wie er der Patientenverfügung meines Vaters (hatte diese unter hier nicht beschriebenen Umständen morgens vom Hausarzt an das „Stroke Unit“ faxen lassen) bei einem kurzen Blick darauf entnommen habe, wünsche dieser keine lebenserhaltenden Maßnahmen. Jedoch seien solche Standardformulierungen immer „interpretierbar“, verwies der Arzt. Wie denn ich zu dem Thema Magensonde etc. stünde wollte der Arzt dann wissen. Ich antwortete, das mein Vater , so wie er es in der Patientenverfügung denn auch bestimmt hat, steht ja dort. Und das er nicht Leiden möchte! Ich fügte ergänzend hinzu das ich mich mit meinem Vater mehrmals vor dessen Demenzerkrankung und auch beim Ausfüllen der Patientenverfügung über diese Dinge unterhalten habe und seine Wünsche teile. Also nichts mit Magensonde oder Ähnlichem. Der Arzt meinte dann, sie wollen noch 1-2 Tage versuchen ihm Nahrung über den natürlichen Weg zuzuführen, „er müsse ja mal etwas zu sich nehmen“. Schlägt das fehl müsse ich das dann entscheiden wie zu verfahren sei.

Sprachs und ließ mich dumm auf dem Gang, in den diese etwa 4-5 minütige Unterhaltung geführt wurde, stehen!

Soviel dazu …

Schlagwörter: , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Copyright © 2013-2024 Carsis Blog All rights reserved.
This site is using the Desk Mess Mirrored theme, v2.5, from BuyNowShop.com.